Wege durch den Weiterbildungs-Dschungel
Das Angebot an öffentlich geförderten Weiterbildungen ist groß: Kleine, aber durchaus leistungsfähige und innovative Schulungsunternehmen werben ebenso um Teilnehmer wie die großen, bundesweit agierenden Trainingsanbieter. Wie soll ein potenzieller Teilnehmer da herausfinden, welcher Bildungsträger ihn am besten für den Arbeitsmarkt qualifiziert? Um diesen Weiterbildungs-Dschungel ein wenig zu lichten, haben wir für Sie eine Checkliste erstellt: Anhand dieser Liste können Sie beurteilen, welche Qualitätsstandards ein Schulungsunternehmen erfüllt. Antworten auf diese Fragen erhalten Sie von den Kundenberatern der Arbeitsagenturen bzw. der Arbeitsgemeinschaften (Jobcenter) oder vom Schulungsunternehmen selbst. Auch die Informationsmaterialien und die Websites der Weiterbildungsinstitute liefern wertvolle Hinweise.
Wie finde ich den richtigen Weiterbildungsanbieter?
Fragen, die Sie sich stellen sollten, bevor Sie sich für ein Weiterbildungsinstitut entscheiden:
A) persönliche Fähigkeiten und Neigungen
- Haben Sie die Möglichkeit zu einem persönlichen, intensiven Beratungsgespräch? Geht der Berater auf Ihre individuelle Situation ein?
- Verlangt das Weiterbildungsinstitut die erfolgreiche Teilnahme an Eignungstests bzw. Fachtests, um Ihre Vorkenntnisse objektiv einschätzen zu können?
- Liegt ein modulares System vor, dass Ihnen eine maßgeschneiderte Weiterbildung ermöglicht zur Erreichung Ihres individuellen Bildungsziels?
- Gibt es die Möglichkeit einen Schnuppertag in einer laufenden Maßnahme zu absolvieren?
- Gibt es die Möglichkeit, mit den Dozenten zu sprechen?
B) Lerninhalte und Erfolgskontrolle
- Liegt ein modulares System vor, mit dem der Anbieter sein Weiterbildungsprogramm auch kurzfristig einer geänderten Nachfrage durch die Arbeitgeber anpassen kann?
- Entwickelt das Weiterbildungsinstitut seine Programme selbst?
- Existiert ein fundiertes didaktisches Konzept?
- Sind die Lerninhalte klar gegliedert?
- Bekommen Sie Lernmittel (leihweise?) und sind diese übersichtlich und verständlich aufgebaut?
- Sind vielfältige praktische Übungen und Fallstudien in den Weiterbildungen integriert?
- Entsprechen die Lerninhalte den Anforderungen potenzieller Arbeitgeber?
- Wird der Lernfortschritt kontinuierlich geprüft? Wenn ja, wie?
- Sind die Zeugnisse aussagkräftig?
- Geben die Zeugnisse dem künftigen Arbeitgeber genaue Informationen über die erreichten Ziele in den einzelnen Themengebieten?
C) Dozenten und Ausstattung des Weiterbildungsinstituts
- Verfügen die Dozenten über praktische Erfahrungen?
- Wie viele Teilnehmer lernen in einer Weiterbildungsmaßnahme? Entspricht die Hard- und Software-Ausstattung der Lernplätze aktueller Technik?
- Werden die Lerninhalte am echten System oder mit Simulationssoftware eingeübt?
- Gibt es für die Teilnehmer die Möglichkeit, Lehrgang und Bildungsträger regelmäßig zu beurteilen? Wenn ja, wie?
D) Arbeitsmarktgerechte Weiterbildung
- Wie viele Teilnehmer haben nach Abschluss der Weiterbildung eine ihrer Qualifikation entsprechende Festanstellung gefunden?
- Werden Sie vom Weiterbildungsinstitut aktiv bei der Arbeitsplatzsuche unterstützt? Wie? Gibt es Bewerbungstrainings, Einzelcoaching oder auch Mitarbeiter, die sich vornehmlich um die Vermittlung der Teilnehmer kümmern und über entsprechende Kontakte zu Unternehmen verfügen?
- Richtet der Schulungsanbieter sein Weiterbildungsangebot an den Anforderungen der Arbeitgeber aus?
- Hält das Schulungsunternehmen engen Kontakt zu Hard- und Softwareherstellern sowie zu Arbeitgebern oder auch der IHK?
- Welche Kooperationen und Autorisierungen gibt es mit Herstellern und Prüfungszentren?
E) Erfahrung und Seriosität des Anbieters
- Hat der Anbieter einen guten Ruf? Hier kann die Arbeitsagentur wertvolle Informationen liefern: Die Kundenberater wissen, welche Träger erfolgreich sind und mit hoher Qualität die Weiterbildungen durchführen und entsprechenden Absolventenerfolg (Eingliederung) haben.